Abstammung
Die Heimat der Wildkaninchen ist Spanien. Zunächst von den Römern als Haustier ins nördliche Europa gebracht, wurde es bereits im 13. Jahrhundert in Deutschland in freier Wildbahn ausgesetzt. Die starke Vermehrung der Kaninchen führte immer wieder zu hohen Wildschäden. Krankheiten, wie die Myxomatose, reduzieren regelmäßig die Kaninchenbestände in der Natur.
Immer beliebter wird heutzutage die Haltung von Kaninchen als vergnügliche Familienmitglieder. Es gibt verschiedene Rassen, wie Zwerg- oder Riesenkaninchen und diese in ganz unterschiedlichen Färbungen.
Haltung
Natürlicherweise leben Kaninchen in Rudeln mit einer strengen Rangordnung. Das Rudel bewohnt einen aus vielen Röhren bestehenden Erdbau. Kaninchen sind vorrangig dämmerungs- und nachtaktiv.
Als Heimtier gehalten kann dem Kaninchen der Käfig gar nicht groß genug sein! Gerne haben sie Gelegenheit zu graben, d.h. ihrem Trieb Erdbaue anzulegen zu folgen. Hat das Kaninchen im Garten einen Käfig, kann es passieren, dass Mümmelmann durch seine Freude am Graben auf der anderen Seite des Käfigs auftaucht. Ein Maschendraht im Boden kann hier Abhilfe schaffen.
Als natürliche Feinde kommen Fuchs und Marder, aber auch Habicht und Bussard in Frage. Eine Abdeckung der Behausung schützt das Tier vor Feinden aus der Luft.
Im Sommer kommen Kaninchen erst abends oder nachts aus Ihrem Erdbau. Sie vertragen die Hitze der Sommertage nicht gut! Ihre Wohlfühltemperatur liegt bei 18-20 °C.
Ein halbschattiger Platz im Garten ist passend für den Vierbeiner. Lebt Mümmelmann in der Wohnung, dann bitte nicht direkt neben der Heizung! Ein Verdunster an der Heizung oder viele Grünpflanzen im Raum machen ein gutes Wohnklima für unseren Mitbewohner.
Kaninchen sind saubere Tiere. Wie Ihre wildlebenden Verwandten benutzen Sie einen festen Platz für den Kot- und Harnabsatz! Man kann Ihnen angewöhnen in der Wohnung eine Toilettenschale mit Katzenstreu zu benutzen. Vorsicht, wenn Sie Ihr Kaninchen frei zuhause laufen lassen: sie knabbern zu gerne alles (!) an.
Ernährung
Kaninchen-Fertigfutter in Pelletform ist empfehlenswert. Gutes Heu muss zusätzlich immer zur Verfügung stehen. Gerne nehmen Kaninchen auch Gräser, Kräuter, Karotten, Äpfel oder Birnen. Frische Zweige von Weide, Buche, Haselnuss, Apfel- oder Birnbaum sind eine benagbare Delikatesse. Nie plötzlich das Futter wechseln! Kaninchen haben eine sehr empfindliche Verdauung!
Wenn Sie selbst Futter für ihr Heimtier in der Natur sammeln, dann bitte weder zu nass, noch verwelkt oder schmutzig. Außerdem sollte der Vierbeiner gegen Chinaseuche (RHD) geimpft sein, bevor er Futter von draußen frisst. Diese Erkrankung kann über das Gras und die Kräuter von kranken Wildkaninchen übertragen werden. Ist die Ernährung artgerecht und ausgewogen, setzt das Tier an seiner Kotstelle tagsüber kleine trockene Kotkugeln ab. Nachts ändert sich die Verdauung und es entsteht ein weicher Kot. Den sehen wir meist gar nicht, denn die Kaninchen fressen ihn auf. Der weiche Kot ist für die Ernährung besonders wertvoll. Er enthält viele Vitamine.
Krankheiten
Fütterungsfehler führen oft dazu, dass das Kaninchen plötzlich krank wird. Zu wenig Heu oder Gras, ein zu plötzlicher Futterwechsel oder verdorbenes Futter können schlimme Blähungen verursachen. Das ist ein Notfall für ein Kaninchen und es braucht umgehend tierärztliche Hilfe!
Die Zähne sind bei vielen Kaninchen ein Grund zur Sorge. Die Stellung der Schneidezähne können Sie selbst leicht kontrollieren. Lassen Sie sich in Ihrer tierärztlichen Praxis zeigen, wie man die vorderen Zähne ansehen kann und ob die Zahnstellung bei Ihrem Mümmelmann normal ist. Ist die Gebissstellung mangelhaft, muss sie regelmäßig korrigiert werden.
Myxomatose und Chinaseuche (RHD) sind zwei gefährliche Viruserkrankungen für die hoppelnden Vierbeiner. Zum Glück gibt es dagegen Impfungen, die sie vor Krankheit schützen. Mehr dazu in Ihrer tierärztlichen Praxis.
Einige Daten zum Kaninchen:
- Körpertemperatur: 38,5 – 39,5 °C
- Lebenserwartung: 8 – 12 Jahre
- Geschlechtsreife: 4-5 Monate
- Trächtigkeitsdauer: 30 Tage circa ( 28-36)
- Wurfgröße: 4-7 Jungkaninchen
- Dauer der Säugeperiode: 4-8 Wochen
- Optimale Raumtemperatur: 18-20 °C